Katzen-abc
Alles über die Anschaffung der Katze

Vor dem Kauf

Schön, dass Sie sich entschieden haben, einer Katze ein neues Zuhause zu bieten.
Jedoch sollten Sie eines nicht vergessen: Die Überlegung “Ich will eine Katze” ist schnell gemacht, doch sollten Sie sich die Sache wirklich genauer durch den Kopf gehen lassen. Eine Katze ist ein Lebewesen, welches gehegt, gepflegt und geliebt werden will. Sie brauchen viel Zeit und Geduld mit Ihrem “neuen” Vierbeiner und sollte daher folgende Fragen katzengerecht beantworten können:

Passt eine Katze zu mir?

  • Kann ich meine Wohnung/mein Haus artgerecht einrichten?
  • Ist jeder der Familie mit Katzenhaltung einverstanden?
  • Reagiert ein Familienmitglied allergisch auf Katzenhaare?
  • Wie lange ist keiner zu Hause? Muss mein Kätzchen länger als 5 Stunden alleine bleiben?
  • Habe ich genug Zeit und Energie mich mit der Katze zu beschäftigen und sie zu pflegen?
  • Habe ich Probleme damit, dass in der Wohnung überall Katzenhaare zu finden sein werden?
  • Habe ich auch noch Lust, mich um ein krankes Tier zu kümmern oder macht mir das zu viel Arbeit?
  • Eine Katze kostet Geld. Kann ich genug für eventuelle Extrakosten wie Tierarzt, Pension usw. aufbringen?

Kann ich meine Wohnung/mein Haus artgerecht einrichten?
Wenn Sie sich eine Katze zulegen möchten, dann sollten Sie sichersetellen, dass sich der kleine Tiger bei Ihnen auch wohlfühlen kann. Das geht nur, wenn er in Ihrer Wohnung die entsprechenden Möglichkeiten dazu bekommt. Sie sollten sich also schon vor dem Kauf überlegen, ob sie genug Platz für einen Kratzbaum haben, ob Sie eine geeignete Stelle für die Katzentoilette finden und ob das Schlafkörbchen auch einen ruhigen Platz bekommen kann. Was genau ihre Katze alles braucht und wo all die Dinge am besten platziert sind, können Sie in der Rubrik Ausstattung genauer nachlesen.

Ist jeder in der Familie mit Katzenhaltung einverstanden?
In diesem Punkt sollten Sie sich alle möglichst einig sein. Möchte nur einer aus der Familie ein Tier haben, und der Rest möchte lieber keines, so ist es wahrscheinlich die gescheiteste Lösung, vorerst auf eine Katze zu verzichten. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen merkt die Katze sofort, wenn sie nicht akzeptiert oder nicht gemocht wird. Katzen besitzen ein sehr empfindliches Ego und können es wahrscheinlich schwer verstehen, wenn sie immer davongestoßen werden, wenn sie doch so gerne kuscheln wollen. Außerdem sollte sich das Familienmitglied, welches die Katze gerne aufnehmen möchte, sich darüber im Klaren sein, dass es sich wahrscheinlich nicht immer um die Katze kümmern kann. Wer füttert also das Tier, wenn es nicht da ist? Erbarmt sich ein anderes Mitglied der Familie nun doch noch, oder muss man extra die Nachbarn fragen? Dies mag alles überzogen klingen, aber solche Dinge müssen Sie vorher einfach beachten. Die Katze möchte jeden Tag umsorgt werden – egal von wem, aber bitte liebevoll!

Reagiert ein Familienmitglied allergisch auf Katzenhaare?
Wenn Sie diese Frage mit “ja” beantworten können, dann sollte Ihnen klar sein, dass die Anschaffung einer Katze nicht sinnvoll ist. Sie würden Ihrem Familienmitglied keine Freude machen, wenn es ständig die Nase putzen muss, wenn die Augen tränen oder wenn evtl. schlimmere Allergierscheinungen wie Atemnot auftreten. Eine Katzenhaltung ist in diesem Fall einfach nicht möglich.
Doch auch des Tieres Willen sollten Sie in einem solchen Fall darauf verzichten, sich eines ins Haus zu holen. Die Katze müsste wahrscheinlich auf einem Raum begrenzt leben oder absoluter Freigänger sein, was für die Dauer keinen artgerechten Zustand darstellt. Seien Sie in diesem Fall also vernünftig und denken Sie besser über einen Wellensittich nach.

Wie lange ist keiner zu Hause? Muss mein Kätzchen länger als 5 Stunden alleine bleiben?
Katzen sind Einzelgänger und haben im Normalfall keine Probleme damit, mehrere Stunden am Tag alleine zu verbringen. Jedoch hat sich das Tier an Sie als Lebens – und Spielgefährten gewöhnt und verlangt ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit. Wenn sie ihr Tier also länger als 5 Stunden alleine lassen, dann sollten sie darauf achten, dass keine Langeweile während Ihrer Abwesenheit aufkommt. Die Katze braucht genug Beschäftigungsmöglichkeiten, damit sie vor lauter Frust nicht zB Ihre Möbel zerkratzt. Sorgen Sie also dafür, dass ein Kratzbaum vorhanden ist, an dem genug Spielangeln hängen, verteilen Sie ein paar Stoffmäuse in der Wohnung und achten Sie darauf, dass nebenbei auch noch alles sicher ist. Beachten Sie außerdem: Bei Freigängern kommt Langeweile deutlich weniger auf!
Sollten Sie berufstätig sein und die Situation “Ich bin länger als 5 Stunden abwesend” der Normalzustand, dann sollten Sie Ihrem Stubentiger den Gefallen tun und einen Spielgefährten hinzuholen. Zu zweit gibt es viel mehr Beschäftigungsmöglichkeiten und obwohl Katzen Einzelgänger sind, fühlen sie sich zu zweit doch ein wenig wohler. Bedenken Sie hierbei aber, dass Sie einige zusätzliche Zeit aufbringen müssen, wenn Sie Ihren Katzenzuwachs an die neue Katze und das neue Zuhause gewöhnen wollen.

Habe ich genug Zeit und Energie mich mit der Katze zu beschäftigen und sie zu pflegen?
Wie schon erwähnt – Katzen brauchen den Menschen und seine Zeit. Sie sollten sich vor dem Kauf also sicher sein, ob sie zB nach der anstrengenden Arbeit noch die Energie besitzen, sich um ihr Tier zu kümmern. Die Katze war nun evtl. lange genug alleine zuhause und möchte, dass Sie sich mit ihr beschäftigen. Damit ist keine Spielzeit von fünf Minuten oder einmal wedeln mit der Spielangel gemeint, sondern Zuwendung von mindestens einer halben Stunde, wenn die Katze sich nicht schon vorher zurückzieht.
Doch Sie müssen nicht nur mit Ihrem Tier spielen – es muss genauso gepflegt werden. Dazu gehört, dass jeden Tag frisches Futter und Wasser zur Verfügung steht, aber die allgemeine Pflege von Fell, Zähnen, Krallen und Augen sollten Sie ebenfalls nicht vergessen. Was es hierbei alles zu beachten gibt, finden Sie in der Rubrik “Katzenpflege”.

Habe ich Probleme damit, dass in der Wohnung überall Katzenhaare zu finden sein werden?
Fast alle Katzenrassen (außer zB der Rexkatze) verlieren ständig Haare. Gerade Wohnungskatzen, die immer mehr oder weniger unter den gleichen Temperaturbedingungen leben, sind davon betroffen. Freigänger haaren weniger, vor allem, wenn sie auch in der kalten Jahreszeit draußen sind.
Besonders schlimm haaren Katzen, wenn der Fellwechsel im Frühjahr und im Herbst beginnt. Es kann hier schonmal vorkommen, dass Ihr Vierbeiner gleich büschelweise Haare verliert und in der Wohnung verteilt. Katzen werden mit der Menge der Haare selbst nicht mehr fertig und benötigen daher Ihre Hilfe bei der “Bekämpfung” der totan Haare. Greifen Sie also öfters zur Bürste und helfen Sie Ihrer Katze bei der Fellpflege. Dies tut nicht nur Ihrer Katze gut, sondern ist auch eine feine Sache für Sie selbst. Wenn Sie eine Katze halten möchten, allerdings ein Problem mit den Haaren haben, müssen Sie selbst tätig werden und etwas dagegen tun. Es reicht schon, wenn Sie immer mal wieder mit der angefeuchteten Hand oder einem Fensterleder über das Fell der Katze fahren, und damit den Großteil der Haare direkt aufnehmen. Bitte beachten Sie aber: Der Staubsauger ist kein geeignetes Mittel, um die Haare von der Katze zu bekommen!

Habe ich auch noch Lust, mich um ein krankes Tier zu kümmern oder macht mir das zu viel Arbeit?
Auch Tiere werden mal krank und dann ergeht es ihnen meist nicht anders als dem Menschen. Sie fühlen sich schlapp, leiden an Appetitlosigkeit und brauchen jetzt ganz besonders Nähe. Bevor Sie sich eine Katze anschaffen sollten Sie also wissen, ob Sie sich auch einmal mehr Zeit für ein krankes Tier nehmen können und wollen. Im schlimmsten Fall muss ihre Katze vielleicht gefüttert werden, weil sie zu schwach ist, sich selbst zu ernähren. Außerdem müssen sie Tierarztbesuche einplanen, die manchmal einige Zeit in Anspruch nehmen können. Sie müssen sich anstellen, warten, die Untersuchung abwarten usw. Das ist keine Aufgabe, die innerhalb einer halben Stunde erledigt ist. Wenn Ihnen das alles zu viel ist, dann sollten sie die Katzenhaltung besser jemandem anders überlassen.

Eine Katze kostet Geld. Kann ich genug für eventuelle Extrakosten wie Tierarzt, Pension usw. aufbringen?
Mir der Anschaffung einer Katze ist die Sache mit dem geld noch lange nicht erledigt. Meist bekommt man die Katze umsonst von Freunden oder Nachbarn und muss nur noch für das zubehör zahlen. Dem ist allerdings nicht so. Ihre Katze braucht regelmäßig Impfugngen und wird evtl. auch mal krank und muss zum Tierarzt. Dieser kostet leider nicht wenig Geld. Wenn Sie also kein zusätzliches Geld zur Verfügung haben, welches Sie “ohne zu überlegen” für den Arzt ausgeben können, dann sollten Sie sich besser kein Kätzchen zulegen. Es wäre unverantwortlich das Tier wegen Geldmangels nicht untersuchen zu lassen. Sie gehen ja auch zum Arzt, wenn es Ihnen nicht gut geht. Halten Sie also immer etwas Geld für Notfälle zurück, denn ein Tierarztbesuch zu wenig kann im Schlimmsten Falle den Tod der Katze bedeuten.
Aber nicht nur der Tierarzt kostet Geld. Wenn Sie in den Urlaub fahren, müssen Sie Ihre Katze evtl. in eine Tierpension bringen oder einen Catsitter zahlen. All das sollte Ihnen VOR dem Kauf bewusst sein.

—- (Die Gewöhnung an das neue zu Hause)

Endlich ist es soweit – die Katze zieht in ihr neues Zuhause ein. Damit es für die Samtpfote leichter ist, sich in Ihrem neuen Heim zurechtzufinden und wohlzufühlen, sollten Sie die nachfolgenden Dinge beachten.

  • Schon vor dem Einzug der Katze sind alle Sachen an ihrem Platz, der Kratzbaum steht und zumindest der Wassernapf ist gefüllt. Achten Sie bitte darauf, dass Futter und Toilette weit auseinander stehen. Katzen sind sehr sauber uns mögen es nicht, wenn sie den Ort, an dem sie essen, beschmutzen. Außerdem riecht es für die feinen Nasen einfach unangenehm.
  • Stellen Sie der Katze ein gemütliches Schlafplätzchen bereit. Das Körbchen sollte in einer kuscheligen Ecke ohne Luftzug stehen und frei von Unruhe sein. Wenn alle drei Minuten ein Mensch vorbeiläuft, fühlt sich die Katze nicht wohl.
  • Stellen Sie die Katzentoilette an einen ruhigen Platz und zeigen Sie diesem der Katze. Erkundigen Sie sich vorher beim Vorbesitzer, welches Streu und welche Art von Katzentoilette er benutzt hat – eine Umstellung kann zu Unsauberkeit führen.
  • Behalten Sie bestimmte Angewohnheiten des Vorbesitzers bei. Füttern Sie das gleiche Futter, halten Sie sich an die gleichen Zeiten und benutzen sie das selbe Katzenstreu. Umstellungen lassen sich leicher durchführen, NACHDEM sich die Katze bei Ihnen eingelebt hat.
  • Geben Sie der Katze genug Zeit sich alles in Ruhe anzuschauen. Drängen Sie das Tier nicht und zeigen Sie zuerst nur die nötigsten Stellen (Futter und Wasser, Katzenklo, Kratzbaum). Den Rest wird der kleine Stubentiger von ganz alleine entdecken.
  • Katzen sind von Natur aus verspielte Wesen. Locken Sie Ihr Kätzchen mit einer Spielangel oder ähnlichem aus dem Versteck. So gewinnt es schneller Vertrauen zu Ihnen und lernt Mensch und Umgebung spielerisch kennen. Möchte sich die Katze jedoch lieber verkriechen anstatt zu spielen, dann respektieren Sie den Wunsch – irgendwann wird sie sich sicher mit Ihnen austoben wollen.
  • Nehmen Sie das “neue Tier” nicht ständig auf den Arm. Es ist vom Umzug sicher genug gestresst und will erstmal wissen, wo es überhaupt ist. Warten Sie, bis die Katze von selbst schmusen möchte. Ebenso sollten Sie sie nicht “umherreichen”. Das kann Angst hevorrufen und zu Abwehrreaktionen führen.
  • Haben Sie bereits eine andere Katze, dann lassen Sie keinen Grund zur Eifersucht aufkommen. Näheres dazu finden Sie beim Katzenzuwachs.
  • Wenn Sie Ihrer Katze den Freigang erlauben, sollte sie trotzdem in den ersten zwei Wochen in der Wohnung bleiben. Wenn es möglich ist und das Tier den Freigang nicht unentwegt fordert, dann warten Sie sogar besser vier Wochen, bis Sie die Türen in die Freiheit öffnen. Die Katze benötigt einfach die Zeit, sich an die neue Umgebung und die neuen Menschen um sie herum zu gewöhnen.
  • Kümmern Sie sich in den ersten Tagen ganz intensiv um den Neuzugang. Die Katze ist verwirrt und unsicher, weil sie die neue Situation noch nicht versteht. Zeigen Sie ihr, dass alles ok ist, indem Sie ihr immer gut zureden, wenn die Katze nervös wird.